Am toten Punkt

Was bedeutet es für die Kirche, am „Toten Punkt“ zu sein? Kardinal Marx hat diese Formulierung in der letzten Woche verwendet, als er seinen Rücktritt verkündete. Der folgende Text ist eine Predigt zum Besinnungstag für Priester und Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und versucht, diesem Gedanken nachzugehen:

Als Kardinal Marx in der letzten Woche seinen Rücktritt als Erzbischof von München und Freising anbot, attestierte er der Kirche (in Deutschland), sie sei an einem „toten Punkt“. Ich kann diese Begriffswahl ganz gut nachvollziehen und ich denke, vielen geht es ähnlich. Die Kirche hier bei uns hat sich wie ein Wagen im Schlamm festgefahren. Diejenigen, die versuchen, den Wagen nach vorne weiter zu schieben, kommen höchstens zentimeterweise voran. Diejenigen, die versuchen, den Karren nach hinten aus dem Schlamm zu drücken merken, dass auch das nicht gut funktioniert. Die ganze Kraft wird für so wenig Wirksamkeit verbraucht. Mit Blick auf den Weg, den der Wagen nehmen sollte, müssen wir außerdem fürchten, dass selbst wenn es uns gelingt, den Wagen freizubekommen, das nächste Schlammloch schon vor uns liegt. Für den Moment stehen wir erschöpft und ratlos neben dem Wagen und wissen nicht genau, was zu tun ist. Wir sind an einem toten Punkt.

Existentiell ist der „Tote Punkt“ keine schöne Erfahrung. Ich erinnere mich noch ganz gut an eine persönliche Erfahrung aus dem letzten Jahr. Anfang 2020 stand ich voll in der Arbeit. Ich hatte neben meinen sonstigen Aufgaben noch einen zusätzlichen Auftrag übernommen. Mein Terminkalender war randvoll. Irgendwann hatte ich den Eindruck: Egal, was ich tue, es geht irgendwie nicht weiter. Kaum war einmal ein Problem gelöst, tauchten sofort zwei neue auf. Als ich mit meinem Coach zusammensaß und die Lage besprach, attestierte er mir die Ausweglosigkeit meiner Situation. Er sagte mir, ich könne von mir aus die Lage nicht ändern. Solange sich nicht andere bewegen, würde es auch bei mir nicht weitergehen. Ich war festgefahren. Ich merkte diese Mischung aus Unzufriedenheit und Belastung bald selbst. Ich konnte nicht mehr richtig schlafen. Ich wurde ungeduldig und reizbar. Ich hatte keine Lust auf meine Aufgaben mehr. Der Blick auf den Kalender, diese ewig rotierende Terminmaschine, verursachte mir physisches Unwohlsein. Wann immer es ging, versuchte ich, allein zu sein. Mein geistliches Programm absolvierte ich als Routine. Zu schönen Dingen abseits der Arbeit hatte ich keine Motivation, aber auch keine Kraft. Ich glaube, so fühlt sich ein „Toter Punkt“ an. Ich denke, viele von Euch und Ihnen haben schon einmal solche Situationen erlebt.

Was macht man an einem solchen Punkt? Der erste Ratschlag ist häufig: „Gönn dir mal was, das dir guttut.“ Das ist kein schlechter Rat. Wenn ich gerne einen Eisbecher esse, um meine Laune zu heben, kann das hin und wieder ein gutes Mittel sein. Wenn ich allerdings dann anfange, jeden Tag einen Eisbecher zu essen, weil es mir immer noch nicht besser geht und schließlich zwei oder drei Eisbecher, dann wird es ungesund. Setzen Sie an die Stelle von „Eisbecher“ „Fernsehen“ ein, „Shoppen“ oder „Bier“, dann wird das klar. Der Weg in die Depression und in die Sucht beginnt häufig an einem „Toten Punkt“, in der beständigen Ablenkung von mir selbst.

Der zweite gutgemeinte Ratschlag ist: „Bleib kontinuierlich dran“. Auch das ist ein guter Rat. Bei seiner Arbeitsroutine zu bleiben, kann einen ganz gut über kleinere Krisen hinwegbringen und etwas Stabilität verschaffen. Ich erinnere mich aber auch an den Bericht eines Bekannten, der das zu lange versuchte und immer gegen die Erschöpfung anarbeitete, solange, bis er völlig zusammenbrach und anschließend Jahre brauchte, um sich aus seinem Burnout wieder herauszuarbeiten.

Ich hörte damals auf einen anderen Ratschlag, der lautete: „Sie müssen mal raus“. Ich sagte kurzfristig alle Termine für die nächsten drei Tage ab und mietete mir eine Ferienwohnung. Ich schaltete das Handy aus und verbrachte die Tage mit Schlafen, Spazierengehen, Beten und Lesen. Als ich zurückkam, hatte sich meine Situation nicht verändert, aber ich hatte wieder einen klaren Kopf. Vor allem schien mir alles längst nicht mehr so schlimm wie vorher. Der „Tote Punkt“ war überwunden. Die Corona-Krise sorgte schließlich für eine deutliche Entspannung in meinem Kalender.

Was scheint nun geeignet, um über den „Toten Punkt“ der Kirche hinwegzukommen? Die drei Auswege aus dem „Toten Punkt“ könnte man mit drei Fremdwörtern beschreiben: „Resignieren“, „Reagieren“ und „Regenerieren“. Die Vorsilbe „re-“ beschreibt im Lateinischen den Vorgang des Wiederholens. Beim „Resignieren“ bedeutet das Verb „signare“ den Vorgang des Siegelns. Es ist das Bild eines Buches, dass wieder geschlossen wird, wieder versiegelt wird und sich nicht mehr öffnen lässt. „Resignieren“ bedeutet, mit etwas abzuschließen, die Bewegung herauszunehmen, etwas im gleichbleibenden Zustand zu bewahren.

Das „agere“ in „Reagieren“ heißt in seiner Bedeutung „handeln“, aber auch „treiben“ und „führen“. Die Reaktion ist eine Bewegung, die auf etwas anderes zurückzuführen ist, ein Handeln, das auf ein anderes Handeln folgt, also ein entschiedenes „Dagegen-Handeln“, gewissermaßen auch ein widerständiges Kämpfen.

Ich habe den Eindruck, dass wir mit Blick auf die Kirche zur Zeit beides versuchen. Auf der einen Seite beobachte ich eine große Resignation, einen Rückzug, eine Müdigkeit und Depression. Es ist eine Haltung, die ich in Gemeinden, aber auch bei vielen von uns beobachte und die sich ausdrückt in Sätzen wie „Lass mich in Ruhe“ „Ich will hier einfach meine Arbeit machen, der Rest ist mir egal“, „Ich mache hier nur noch das Nötigste“, „Es ist sowieso nichts mehr zu retten“.

Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass wir ständig angespornt werden. „Wir müssen jetzt kämpfen“, „Wir müssen jetzt was unternehmen“, „Wir müssen jetzt alles neu machen“, „So geht das nicht mehr“. Aus dem Alltag kenne ich den ständigen Ruf etwa nach neuen Computer-Updates. Kaum ist gerade mal wieder ein neues Computerprogramm eingeführt worden, kommt sofort das nächste, das wieder noch mehr Möglichkeiten, noch mehr Funktionen hat. Wenn das kommt, dann wird alles einfacher, so wird behauptet. Was aber passiert ist, dass niemand die Programme mehr wirklich beherrscht. Es wird verlangt, dass ich mich ständig neu einarbeite. Doch vor lauter Lernen komme ich kaum noch zur Anwendung des neuen Programms, vielleicht auch, weil ich aus Erfahrung schon das nächste erwarte, das dann wieder noch moderner, noch besser ist. Aber die Entwicklung braucht dann wieder so viel Zeit, dass auch das Neue schon wieder veraltet ist, wenn ich beginne, damit zu arbeiten. Es gibt gerade in der Kirche in Deutschland irgendwie ein großes Vertrauen darauf, dass die schnelle Veränderung Dinge grundlegend bewegen kann. Auf einen Pastoralprozess kommt ein nächster, auf eine pastoraltheologische oder religionspädagogische Mode folgt in kurzem Abstand die nächste, keine Verwaltungsreform ist weitreichend genug. Wir müssen ständig nachbessern.

Diese beiden Strömungen arbeiten sich aneinander ab. Die Resignierenden fühlen sich durch die Reagierenden immer mehr unter Druck gesetzt. Die Reagierenden werden zunehmend von den Resignierenden gefrustet. Am toten Punkt ziehen die einen den Wagen in die eine, die anderen in die andere Richtung. Jeder Zentimetergewinn auf der einen Seite wird mit einem Rückschritt auf der anderen bestraft.

Das dritte Wort in der Krisenbewältigung hieß „Regenerieren“. „Generare“ heißt: „erzeugen“, „erschaffen“, „hervorbringen“. Das „Re-Generieren“ ist eine Handlung, die das Kaputte wieder zusammenfügt, die einer Wunde Zeit zur Heilung lässt, die ein unbestelltes Feld wieder bewirtschaftet. Und damit sind wir beim Evangelium des Tages angelangt:

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. (Mt 5, 17-19)

Ich glaube, dass die Situation, in der Jesus sein Evangelium verkündet der unseren gar nicht so unähnlich ist. Vielleicht befand sich Israel damals auch an einem solchen Punkt. Israels Herzstück war das Gesetz, weil an ihm der Glaube und die Treue zu seinem Gott hängen und zudem das ganze religiöse Leben. Resigniert hatten auch zu Jesu Zeiten genügend Leute. Von ihnen wird im Evangelium nicht soviel erzählt. Es waren die, die längst mit der alten Religion abgeschlossen hatten oder sie nur aus Traditionsgründen pflegten und sich stattdessen ganz gut mit dem griechisch-römischen Lifestyle arrangieren konnten. Solange es ihnen selbst gut ging, war die tiefere Befassung mit der Religion nicht nötig. Wichtig war, den inneren Frieden zu wahren, auch, um den Wohlstand nicht zu gefährden. Auf der anderen Seite erleben wir im Evangelium diejenigen, die das Gesetz mit aller Macht reaktiviern wollen. Die Pharisäer waren im Grunde missionarische Prediger, die über die Dörfer zogen, um die allgemeine religiöse Lauheit zu besiegen. Eine am besten 100-prozentige Befolgung des Gesetzes in seinem Wortsinn war ihnen erstrebenswert, um Israel als Religions- und Volkseinheit wieder neu zu festigen. Die Reaktionäre fanden sich auch in den revolutionären Gruppen, die eine Eigenständigkeit und Erneuerung Israels durch den gewaltsamen Kampf gegen die Römer wieder erreichen wollten.

Auch für Jesus ist klar: Das Gesetz gilt. Es gilt sogar bis in den letzten Buchstaben hinein. Es ist die Grundlage, auf der Israel steht. Aber ganz offensichtlich widerspricht er den Pharisäern in ihrem Bestreben, das Gesetz durchzusetzen, es den Menschen einzubläuen. Vielmehr führt Jesus die Menschen, die ja teilweise sehr weit vom Gesetz weg waren, wieder langsam an es heran. Wer an den Gott Israels glaubt, der muss mit ihm eine Erfahrung machen. Die Heilungen, die Worte, die Zeichen Jesu, sie verweisen darauf, dass Gott wirklich da ist. So etwas wie die Bekehrung des Zachäus zeigt, wie Jesus durch ein Wort und eine Tat den verkrusteten Boden der Gottferne in diesem Menschen lockert, nur ein klein wenig. Das Gleichnis vom Sämann nimmt dieses Geschehen auf. Dort, wo der Boden bereit ist, die Saat aufzunehmen, wächst sie heran und bringt Frucht. Die Erneuerung Israels ist eine Zeit der Rekreation und Regeneration, eine Zeit der Geduld und des Wachsenlassens. Das Gesetz treibt auf Dauer wieder neue Wurzeln. Es entsteht aus der Herzmitte der Menschen heraus neu. Es verändert dabei seine Gestalt. Es soll nicht mehr überfordernd sein, sondern lieber erst einmal festen Grund haben.

Ich glaube, wir dürfen den Weg des „Rekreierens“ nicht vergessen. Das heißt nicht, dass die Wege des „Resignierens“ oder „Reagierens“ uns nichts helfen. Aber sie können in ihrer Extremform in die Depression und die Überforderung führen und damit in beiden Fällen zum Kollaps. Dabei meine ich das Rekreieren nicht im banalen Sinn. Dass wir uns mehr Zeit für das Gebet nehmen sollen, auf das geistliche Leben achten, Auszeiten nehmen oder sich zu bewussten Rekreationen treffen, wissen wir alle und haben es schon hundertmal gehört. Gerade diese geplanten Rekreationen sind ja nach meiner Erfahrung eher „Resignationen“, weil dort alle nur ihren Frust ablassen und man völlig deprimiert wieder nach Hause geht. Das können wir meines Erachtens auch lassen.

Ich meine mit dem „Rekreieren“ noch etwas anderes. Der Verweis Jesu auf das Gesetz und auf seine bleibende Unersetzlichkeit ist kein Fehler oder Zufall im Evangelium. Wir müssen zu unseren Grundlagen zurück. Die Grundlage ist einmal unsere persönliche Gottesbeziehung, aus der Neues Wachsen kann. Aber zu den Grundlagen unserer Sendung, unseres Berufes gehört es auch, diese Gottesbeziehung anderen nahezubringen, sie beschreiben, anregen, erklären können. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass wir uns als Kirche selbst nicht mehr trauen. Es scheint mir, dass das theologische Wissen und seine Vermittlung keine große Rolle mehr spielt. Ich habe den Eindruck, dass wir uns in der Verkündigung daran gewöhnt haben, uns auf das „Best of“ der Bibel zu beschränken. Das gleiche gilt für die Texte der kirchlichen Tradition und Lehre. Beschäftigen wir uns gedanklich mit unseren eigenen Grundlagen eigentlich noch? Und vertrauen wir im Glaubensleben noch auf die Kraft des Gebetes oder die Wirksamkeit der Sakramente? Ich habe den Eindruck, dass wir gerne auf den blühenden Feldern der Sozialwissenschaften oder des Management-Wissens unterwegs sind und versuchen, uns dort bewundernd etwas abzuschauen, weil wir dem eigenen Feld nicht mehr zutrauen, noch etwas Gutes hervorzubringen. Eine Erneuerung der Kirche muss aus den eigenen Grundlagen geschehen, aus den eigenen Wurzeln heraus wachsen. Das bedeutet nicht, sie vor anderen Einflüssen zu separieren – das ist in der Theologiegeschichte nie der Fall gewesen. Von den benachbarten Feldern sind immer ein paar Samen auf das eigene geflogen. Das Feld muss sich zu jeder Zeit regenerieren können und wieder neu bestellt werden. Es wird immer anders aussehen, aber es ist unser Feld, der Boden, auf dem wir stehen.

Meine Hoffnung ist eigentlich, dass uns die Corona-Zeit als Brach-Zeit taugen kann, um neu zu sortieren, neu zu beleben, behutsam zu verändern, die Dinge zu bedenken. Der „Tote Punkt“ wird überwunden werden mit Zeit, mit Sorgfalt und mit einem Krafteinsatz, der den Wagen nicht im Hauruck von Schlagloch zu Schlagloch ziehen möchte. Der Krafteinsatz muss dosiert, gemeinschaftlich und verträglich sein, denn der Weg ist noch lang. Sehr lang.

2 Kommentare zu „Am toten Punkt

  1. Als Franziskaner wundere ich mich nicht über die Schilderung des „Toten Punktes“.
    In persönlicher Hinsicht habe ich den toten Punkt schon erlebt und auch, wer mich gerettet hat. Und die Rettung kam nicht durch einen Arzt oder Psychologen, durch keine Medizin, kein Eis und auch keine Ersatzsucht konnte mich retten. Die Rettung kam von ganz woanders her! Mit Blick auf unser Vorbild, den Heiligen Franz von Assisi, der den “ Abstieg“ vom reichen Jüngling, zum Gefängnisinsassen, zum Familienverlustigen, Bettler und Minderbruder erlebt hat, wundert mich die Schilderung des Kirchlichen Totpunktes auch nicht. Am NICHTS angekommen sah dieser das Kreuz von San Damiano-tage- und wochenlang – bis er verstand, wer ihn da überhaupt vom Kreuz aus anblickt. Er lies sich dann “ in den Blick nehmen“ und spürte die Kraft Gottes und des heiligen Geistes, die letztlich die franziskanische Bewegung bis heute hin zu einer weltumspannenden Erfolgsgeschichte führte.
    Die Frage ist, wo steht die Kirche? Mein Gefühl ist, sie hat den Krieg verloren. Aufgerieben, verzettelt und verstrickt. Ihr sind die Soldaten abhanden gekommen, die vielen Menschen guten Willens und Glaubens, die früher das Thema Nächstenliebe persönlich vertreten haben. Es lag auch an den Generälen, wie den Bischof von Limburg beispielsweise, oder das Mißbrauchs- und Vertuschungsdesaster der anderen Generäle. Du sollst nicht begehren und auch nicht lügen! Ganz einfach. Es gibt noch viele weitere Ursachen. Es wäre müßig sie hier aufzuzählen.
    Jetzt geht es darum- wie 1205 im Kirchlein von San Damiano- die Aufforderung in sich zu spüren, die Kirche neu aufzubauen. Das sagte nämlich Jesus zu Franz von Assisi, so ist es überliefert.
    Und wer baut die Kirche neu auf und wie macht man das?
    Sicherlich nicht der arme Dorfpfarrer oder Stadtpastor alleine, denn die sind oder fühlen sich ja jetzt schon alleine gelassen. Ein einzelner kann keine Gemeinschaft aufbauen oder tragen, sondern umgekehrt muss es sein. Eine gesunde Gemeinschaft kann Einzelne tragen. Und wie macht man das? Ich denke, das Evangelium und seine zentralen Aussagen sind der Bauplan und das Erfolgsrezept für einen Neuaufbau. Konkret bedeutet das, Ballast abwerfen, in Terminplänen, Gremiensitzungen, Verantwortlichkeiten etc. Nicht der Kirchenneubau zählt, oder der Haushaltsplan oder die Kirchensteuereinnahmen, sondern das Gespräch am Krankenbett, in den Familien und bei den vielen Kranken in der Seele. Natürlich – und das ist jetzt schon abzusehen- dauert es lange, eine Kirche neu aufzubauen. Da gibt es Widerstände- Franz von Assisi musste beispielsweise seinen Mitbrüdern das Dach über den Köpfen abreißen, weil er kein festes Steingebäude für sie wollte- und Begehrlichkeiten. Ein Mitbruder musste Geld auf den Misthaufen werfen. Aber die Liebe zu Jesus half ihm, in kürzester Zeit tausende Menschen um sich zu scharen. So entstand eine gesunde Gemeinschaft, die duch „Ora et labora“ nach Außen wirken konnte!
    Warum soll dieses Wunder nicht auch heute Möglich sein?
    Die Welt, so wie sie von Gott geschaffen wurde, funktioniert nur nach einem bestimmten Bauplan. Alles was gegen diesen Bauplan verstößt ist zum Scheitern verurteilt. Das gilt im Großen-siehe unseren Umgang mit der Natur und den Lebewesen- wie auch im Kleinen. Ich wünsche mir, dass sich jeder Priester, jeder Ordensmann oder Ordensfrau und jeder Gläubige von Jesus anschauen lässt. Die Beziehung zu ihm ist wichtig. Wenn diese Beziehung steht, und der Kranke weiß, wo er wirkliche Hilfe erfahren kann, wird der liebe Gott es für alle richten. Davon bin ich überzeugt!

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  2. Lieber Herr Hilgemann,
    vielen Dank für Ihre Gedanken. Wir haben heute über diese Fragen im Kloster Tempzin nachgedacht und wenigstens ein paar franziskanische Elemente (inkl. Franziskaner) mit einfließen lassen.

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